Linda kommt aus Basel. Sie begann ihre Gesangskarriere unter ihrem bürgerlichen Namen Ursula Schaidt als Sängerin einer italienischen Band. Das war in den 60er Jahren. In den frühen 70er Jahren wurde sie bei einem Talentfestival von Sarah Dimenstein entdeckt, die heute mit ihrem Mann viele Schweizer Künstler produziert und daneben einen wichtigen Plattenvertrieb führt. Dimenstein schlug der jungen Baslerin vor, einen Hit aus Israel aufzunehmen: "Mama Linda". In einem Studio in der Nähe von Zürich sang Ursula Schait den Titel ein. Danach übernahm die Plattenfirma den Namen im Titel als Alias für die Künstlerin.
![Bild](http://www.memoryradio.de/forumbilder/lindafussball.jpg)
Linda im Gespräch mit zwei Schweizer Fussball-Internationalen
Der Titel schlug ein, vor allem in der Schweiz, wo Linda als Captain der Damenfussballmannschaft des FC Nordstern bekannt war, zu dessen Gründerinnen sie auch gehörte. Linda konnte deshalb "Mama Linda" in einer Sportsendung des nationalen TV-Senders vorstellen, was viel Publizität eintrug. Linda durfte deshalb auf grossen Promotour durch Deutschland.
Der Erfolg führte dazu, dass Sarah Dimenstein entschied, die Sängerin solle an den schweizerischen Vorausscheidungen für die Teilnahme am Grand Prix Eurovision 1974 teilnehmen. Mit dem Titel "Ein Wort von dir, ein Wort von mir" qualifizierte sie sich für das Finale, wo ihr aber nur der letzte Platz verblieb.
Danach stockte die Karriere. Linda hatte mit der Teldec zwar einen Vertrag über drei Singles abgeschlossen, aber die Plattenfirma war nach dem Flop am Schweizer Finale nicht mehr an Linda interessiert. Sie aber wollte eine dritte Single aufnehmen. Dies wurde erst möglich nach Unterstützung durch einen Juristen. Die Plattenfirma beschied, dass Linda dann selbst für die Auswahl der Titel und die Promotion der Platte besorgt sein müsse.
Linda fand in Max Colpet einen renommierten Textdichter, der "Sag mir, wo die Blumen sind" geschrieben und viele Texte für Freddy Quinn verfasst hat, der sie in ihrem Kampf unterstützte. Den Text für "Was wäre wenn" stellte er Linda zur Verfügung, zu dem dann Hans Hammerschmid die Melodie lieferte. Ohne die Unterstützung der Plattenfirma floppte die Single. Linda sang bis 1979 in einer Band weiter.
![Bild](http://www.memoryradio.de/forumbilder/nadelmann.jpg)
Linda auf der Bühne mit dem Noemi Nadelmann-Chor. Sie singt in der obersten Reihe als Zweite von links.
Danach verstummte ihre Stimme bis 2010. Damals wurde sie Mitglied in einem Projektchor der Opernsängerin Noemi Nadelmann. Mit diesem Chor war sie in der Sendung "Kampf der Chöre" des Schweizer Fernsehens zur Prime Time einige Male zu sehen und zu hören. Der Nadelmann-Chor erreichte den dritten Platz.
Heute ist Linda Mitglied in einem Zürcher Gospelchor.