Feri Harun alias Fereydoun Farrochzād

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waelz
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Feri Harun alias Fereydoun Farrochzād

Beitrag von waelz »

Bei Recherchen zum Jahr 1976 bin ich auf einen iranischen Oppositionellen gestossen, der 1992 in Bonn ermordet wurde. Sein Name Fereydoun Farokhzad.
Farokhzad war in der 70er Jahren der "Jay Leno" des Iran. 1979 musste er fliehen. Er kehrte nach Deutschland zurück, wo er bereits studiert und promoviert hatte.
Nun der Link zum deutschen Schlager: 1976 und 1977 nahm er unter dem namen Feri Harun für Jupiter Records zwei Singles auf.

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1976
Jupiter Records 16 614 AT
Tausendundeine Nacht (Hanus Berka/H.H.Hastings=Claus Heinrichs)
Wüstensöhne (Hanus Berka/H.H.Hastings=Claus Heinrichs)

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1977
Jupiter Records 17 973 AT
Ich fand ein Haus (Hanus Berka/Gerd Thumser)
Tag für Tag (Hanus Berka/H.H.Hastings=Claus Heinrichs)

Feri Harun kam am 7. Oktober 1938 im iran zur Welt und starb durch die Hand von Mördern am 6. August 1992 in Bonn.
Dort ist er auch begraben.

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Wikipedia schreibt über ihn:

"Fereydun Farrochsad, auch Fereydoun Farrochzād (persisch فریدون فرخزاد, DMG Fereydūn Farroḫzād; * 1938 in Tafresch, Iran; † 6. August 1992 in Bonn) war Politikwissenschaftler sowie iranischer Dichter, Sänger und Schauspieler.
Farrochsad schloss seine akademische Ausbildung im Studiengang der Rechtswissenschaft mit einer Promotion in der Bundesrepublik Deutschland ab. Er ist der jüngere Bruder der berühmten persischen Dichterin Forugh Farochzad.
Farrochsad gilt bis heute als einer der berühmtesten Sänger und Entertainer der modernen iranischen Musikgeschichte. Viele Stars der iranischen Musikszene der 1970er Jahre gelangten in seinen Sendungen zu höherem Bekanntheitsgrad. Viele seiner Lieder zeichnen eine ganz besondere Vitalität und Freude aus, und sie entbehren meist der bei vielen seiner zeitgenössischen Künstler auffallenden Melancholie."

Gemäss der englischen Biografie war Farokhzad in erster Ehe mit Ania Buchkowski verheiratet, einer Frau, die deutsch-polnischer Herkunft sein soll und in ihm seine Leidenschaft für das Schreiben geweckt haben soll.

Interessant ist auch ein Artikel des "Focus" über Farokhzad:

"Bonn, 6. August 1992, 23.30 Uhr. Der iranische Regimekritiker und Sänger Freydoun Farokhzad, 48, wird tot in seiner Wohnung an der Riemannstraße 61 aufgefunden. In seinem Mund, so der interne Polizeibericht, steckte ein „längeres Küchenmesser“, im rechten Schulterblatt ein Stilett.
Und wieder ging das BKA von einem politisch motivierten Mord aus. Farokhzad, in seiner Heimat sehr beliebt, hatte sich auf Musikvideos als Homosexueller geoutet und zugleich die iranische Staatsführung böse angegriffen. O-Ton: „Wenn ich euch aber erzählen würde, welche Mullahs es mit mir hatten, dann würden euch die Augen aufgehen“ (siehe Ausriss). Musste Farokhzad für diese – aus Teheraner Sicht – Todsünde sterben?" (1)

Quele: (1) http://www.focus.de/politik/deutschland ... 02079.html
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