Diskographie Pete Tex

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waelz
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Diskographie Pete Tex

Beitrag von waelz »

Gibt es jemanden, der eine Diskografie von Pete Tex bzgl. seiner BASF-Singles auflisten kann?
Und wo hat er anschliessend veröffentlicht?
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waelz
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Re: Diskographie Pete Tex

Beitrag von waelz »

Danke für den Hinweis. Die Titel lassen sich nach Jahr ordnen. Aber es lassen sich daraus keine Singletitel, sondern nur LP-Nummern ablesen.
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waelz
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Re: Diskographie Pete Tex

Beitrag von waelz »

freu mich und dank im voraus.
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Re: Diskographie Pete Tex

Beitrag von waelz »

Super und vielen Dank.
W. Studer
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Re: Diskographie Pete Tex

Beitrag von waelz »

Wenn wir grad beim Vervollständigen sind: Pete Tex hat auch Aufnahmen unter dem Namen "Frank Peters" gemacht. Unter diesem Namen hat er seine Klarinetten-Stücke veröffentlicht. Es gibt eine CD mit dem Titel "Clarinet Special", leider weiss ich nicht, auf welchem Label sie erschienen ist.
Vermutlich hat er als Komponist das Pseudonym "Franz Marto" benutzt. Denn bei der ersten Single wird als Komponist "Franz Marto" genannt, später wird als Urheber Peter Drischel genannt.
Wissen die Spezialisten Näheres?
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Re: Diskographie Pete Tex

Beitrag von waelz »

..und noch eine Frage hat diese Gesangsgruppe Rudi Kühn eine Verbindung zur Sängerin Petra Kühn?
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waelz
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Re: Diskographie Pete Tex

Beitrag von waelz »

hier mal eine Biografie über den erfolgreichsten Saxsolisten Deutschlands:

Pete Tex: Saxsolist ohne Chartserfolg trotz Hit
Der Saxofonist Pete Tex hat 1974 mit „Slow Motion“ seinen grössten Hit gefeiert. Es war seine erste Single. Eine Hitparadennotierung erreichte die Nummer nicht. Allerdings kletterte 1975 sein erstes Album „Pete Tex plays the Golden Saxophone Hits“ die Charts hoch. Pete Tex begann seine Karriere bei der Rastatter Beatband „the Rocking Stars“. Der studierte Musiker arbeitete jahrelang als Musikredakteur beim Südwestrundfunk in Baden-Baden. In den 70er Jahren war er als Produzent für die Label „Juventus“ von Joe Raphael und BASF tätig. Tex war unter dem Namen Frank Peters auch als Klarinettensolist tätig.

Von Wälz Studer

Den Klang des Saxofons haben die Menschen immer als wohltuend empfunden. In den 50er Jahren war es der zweistimmige Sax-Satz von Billy Vaughn (Sail along silvery Moon), heute ist es Captain Cook mit seinen singenden Saxofonen, der das Publikum begeistert. 1974 mischte der unbekannte Peter Drischel als “Pete Tex and his Sax“ das Geschäft mit der Instrumentalmusik neu auf. Ein neuer Sound war geboren. Sein Erfinder Pete Tex?

Lovelets inspirieren Pete Tex
Tex hat 1974 einen neuen, einen zeitgemässen Saxsound in Deutschlands Ohren gezaubert. Er hat ihn wohl kaum alleine erfunden. Tex war damals Musikredakteur beim Südwestfunk. Er hatte den Überblick über die aktuelle Entwicklung im Musikgeschäft. Deshalb kannte er mit Sicherheit auch den Titel „Slow Love“ des Studioprojekts „the Lovelets“, das 1972 in Benelux und im Süden Europas gewaltige Erfolge feierte. Davon hat sich Tex mit ziemlicher Sicherheit inspirieren lassen. „Slow Love ist eine langsame Saxofonnummer, zu der eine weibliche Stimme Liebesschwüre spricht. Tex hat diese Nummer gekannt. Denn 1976 produzierte er gemeinsam mit Denis Faylon (alias Klaus Nagel von Joy Unlimited) mit dem Mannheimer Musiker Gary Cliff ein Gitarrenversion von „Slow Love“ im Stil von Ricky King.

Pete Tex sagte später in einem Interview, er habe 1973/74 beim Verleger Willi Sommer vier selbstkomponierte Titel vorgespielt. Diese hätten Sommer gefallen, weshalb es zu Aufnahmen im Studio Bauer in Ludwigsburg gekommen sei. Eine der Nummern sei „Slow Motion“ gewesen. Die Parallele zu „Slow Love“ fällt ins Auge.

Mit dem Erscheinen der Single „Slow Motion“ erhielt Peter Drischel seinen Künstlernamen „Pete Tex“. Tex scheint eine Alliteration zu Sax zu sein. Auf der ersten Single wird er ausdrücklich als „Pete Tex and his Sax“ bezeichnet. Auch hier gibt es eine Parallele zu den Lovelets. Von ihnen erschien 1973 eine LP mit dem Namen „Ralph the Sax and the Lovelets“.

Einzige Chartsnotierung mit erstem Album
„Slow Motion“ war der Knüller am späten Abend auf den Tanzflächen. Es gab kaum eine Kapelle, die den Titel nicht im Repertoire hatte. In den Wunschkonzerten tauchte der Titel auf. Ein Hit war geboren, ohne das Trommeln der Marketingleute. „Slow Motion“ ist heute ein Evergreen. Interessant ist die Tatsache, dass es von „Slow Motion“ keine gesungene Version gibt. Offenbar hat die schleichende Eroberung des Marktes dies verhindert.
„Slow Motion“ verkaufte sich so gut, dass BASF mit Pete Tex eine Langspielplatte produzierte. „Golden Saxophone Hits“ erschien im Spätherbst 1975 genau zum Weihnachtsgeschäft. Das Album hielt sich acht Wochen in den deutschen Langspielplatten-Charts, klassierte sich aber nie höher als Platz 43. Der Erfolg von Pete Tex schien den Verantwortlichen bei BASF Eindruck zu machen. Sie verpflichteten ihn 1975 als Produktionsleiter. Pete Tex zeichnete in der Folge für Acts wie Freddy Breck, Peter Rubin oder Cindy&Bert verantwortlich. Von ihm selbst sind bei BASF bis Ende 1976 vier Singles und zwei Langspielplatten erschienen. Ende 1976 gab BASF die Schallplattenproduktion auf. Tex war damals mit einem Schlag Job und Plattenfirma los.
Tex konzentrierte sich in der Folge ganz auf seine Solokarriere. Bis 1990 war er auf den Bühnen Deutschlands unterwegs. Bis in die frühen 80er Jahre veröffentlichte er regelmässig neue Platten. Bis in die frühen 80er Jahre veröffentlichte er regelmässig neue Platten. Erst war er bei Polydor unter Vertrag, von 1981 bis 1983 bei RCA. Danach erschienen bis in die 90er Jahre keine neuen Werke mehr von Pete Tex. Spätere Werke kamen bei VM-Records in Oesterreich heraus. 1990 heuerte Tex beim Südwestfunk an, wo er bis Ende 2000 als Musikredakteur arbeitete. Seither ist er wieder als Solist aktiv.

Start bei den „Rocking Stars“
Die Karriere des Peter Drischel (*29.6.1942 in Rastatt) hatte in den 50er Jahren begonnen. Als Junge begleitete er seinen Vater am Klavier. Später lernte er Klarinette und Saxofon. 1955 spielte er Klarinette bei den Aufnahmen von Rudi Kühn und dessen Medial Band für die Single „Ich war heut‘ Nacht im Traum bei Dir/Nur Musik ist unser Glück“ ein. Diese erschien allerdings erst fünf Jahre später auf dem „Hallo-Label“. Im Sommer 1960 schloss sich Drischel den „Rocking Stars“ an, wo er Saxofon spielte. Mit dieser Band nahm er 1961 an der Fernsehshow „Modesalon Musica“ teil.

Drischel studierte an der Musikhochschule in Karlsruhe und Schluss das Studium mit einem Diplom als Orchestermusiker ab. Während des Studiums verliess er die „Rocking Stars“. In dieser Zeit wandte er sich dem Jazz zu. Mit dem „Birdland Trio“ trat er damals bereits am deutschen Jazzfestival auf. Nach zwei Jahren Unterbruch war er von 1965 bis 1967 wieder Mitglied der „Rocking Stars“. Drischel war 1966 bei den Aufnahmen der letzten Single „It’s the End/Lonely Girl“ mit im Studio. Bei diesen Aufnahmen war ein neuer Gitarrist namens Hans Lingenfelder mit von der Partie. Er sollte 1976 als Ricky King mit seiner Version von „Verde“ eine internationale Karriere starten.

Arrangeur für „drei Besoffskis“
Die Rocking Stars boten Drischel keine Existenzgrundlage als Musiker. Deshalb verdingte er sich als Musiker ins Symphonieorchester Baden-Baden. Er spielte im „International Sextett“ mit, wo Dieter Jansen (später Musiker bei Günter Noris) die Trompete blies. Bis 1969 war er auch Mitglied im Orchester von Rolf Hans Müller. 1970 nahm er beim Südwestfunk eine Stelle als Musikredakteur an. Parallel dazu begann er für Joe Raphael und Rolf Hans Müller Arrangements zu schreiben. Der Name „Drischel“ taucht vor allem im Zusammenhang mit den „Drei Besoffskis“ auf, für die er komponierte und arrangierte. In dieser Zeit entstanden auch die genannten vier Saxofontitel.
Tex hat im weiteren Verlauf seiner Karriere viele Titel geschrieben und arrangiert. Ab den 90er Jahren wurde er stärker im Bereich der volkstümlichen Musik tätig. Ausserdem veröffentlichte er unter dem Namen Frank Peters Alben, auf denen er Klarinette spielt. Frank Peters und Pete Tex sind im übrigen nicht die einzigen Pseudonyme die er verwendet. Auf der Original-Single wird als Autor von „Slow Motion“ ein Franz Marto aufgeführt. Dieses Pseudonym hat er später aufgegeben. Bei den aktuellen Veröffentlichungen von „Slow Motion“ wird als Autor „Peter Drischel“ angegeben. Neuere Titel zeichnet Drischel mit dem Pseudonym „Bert Reefs“. Gemeinsam mit dem ex-Flippers-Mitglied Claus Backhaus lancierte Tex 1982 das „Neue-Deutsche-Welle“-Projekt „Ann-Nym“. Bei Ariola erschien die Single „NDT-NDW (Neue Deutsche Tanzmusik – Neue Deutsche Welle)“, die aber ohne bleibende Wirkung auf die Musikszene blieb.

„Slow Motion“ Fundament für Karriere
Mit Ricky King und Pete Tex trafen sich 1966 bei den Rastatter „Rocking Stars“ zwei Musiker, die in den 70er Jahren zu den erfolgreichsten Instrumentalisten im deutschen Schaugeschäft werden sollten. Die beiden sind sehr unterschiedlich dokumentiert. Ricky King ist in allen wichtigen Nachschlagewerken vertreten. Über Pete Tex finden sich wenig Informationen. In den gängigen Enzyklopädien ist er kaum vertreten Das ist einigermassen erstaunlich. Denn Pete Tex ist der erfolgreichste Saxofon-Solist im deutschsprachigen Raum. Der Titel „Slow Motion“ war mitte der 70er Jahre die Nummer eins der Knutschtitel auf den Tanzflächen. Die Nummer kam aber im Gegensatz zu „Verde“ nie in die Charts. Pete Tex ist einer jener Musiker, die einen Hit gelandet haben, aber damit nie in einer Hitparade vertreten waren. Er hat mehr als eine Million Platten verkauft und über 20 Alben und mehr als ein Dutzend Singles aufgenommen. Sein erstes Album ist „Golden Saxophon Hits“ ist mittlerweise vier Mal veröffentlicht worden, was beweist wie zeitlos der Tex-Sax-Sound ist. Der Titel „Slow Motion“ hat sich über die Jahrzehnte zu einem Evergreen entwickelt. Pete Tex ist deshalb auch fast 40 Jahre nach Erscheinen der Nummer immer noch im Geschäft.
Die Geschichte aber notiert die Chartserfolge, nicht den Erfolg beim Publikum. Überleben können die Künstler dank letzterem. Dies wiederum ist den Historikern keine Notiz wert.
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