Lucky Stars

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Manfred
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Lucky Stars

Beitrag von Manfred »

Der Manager des feudalen Wiener Nachtlokals „Casanova", Willy Brügel raufte sich die Haare. Er suchte seit Wochen nach einem Gesangs-Duo vom Format der Honey Twins, die sich durch ihren Schlager „Modell 1910“ einen Namen gemacht hatten und dadurch längst unter Vertrag waren. Doch Brügels Suche war ohne Erfolg.

Da kam einem deutschen Bekannten Brügels der nach seiner Meinung rettende Einfall: er empfahl dem Manager Dagmar Junker ein 19jähriges Wiener Maderl, das seit zwei Jahren fleißig Gesangsunterricht nahm und auf seine Entdeckung wartete. Aber Brügel war damit nicht geholfen. Was er brauchte war ein Duo und nicht eine Solistin, mochte sie auch können, was sie wollte. Die Neuentdeckung Dagmar ausgerechnet war es aber, die den Ausweg fand. Sie stellte Brügel kurzentschlossen ihre Schwester Gisela vor. Er hörte sich zuerst einmal die Stimmen der beiden Mädchen an, schüttelte dann den Kopf, ließ sie schließlich aber dennoch ausbilden. Es wurde fleißig Gesangsunterricht genommen, und sechs Wochen später konnte Brügel die Junker-Mädchen im „Casanova“ auftreten lassen.

Brügel kümmerte sich auch weiterhin um die Mädchen. Er steckte sie in eine Tournee, zusammen mit Jimmy Makulis, Micky Main - der Partnerin von Peter Kraus -, mit Harald Gregor, Ferry Graf und Bob Martin.

Während dieser Tournee - Dagmar und Gisela nannten sich jetzt „Lucky Stars" - kam es den beiden Mädchen sehr zustatten, daß sie in Choreographie einen ausgezeichneten Lehrmeister gehabt hatten; den Ballettmeister der Wiener Staatsoper Richler. Denn dadurch, daß sie tanzen konnten und bei ihren Auftritten auch wußten, wohin mit den Händen, hinterließen sie beim Publikum einen vorteilhaften Eindruck. Die Tournee führte die „Lucky Stars“ nach Deutschland und Rumänien, nach Skandinavien und in die Schweiz

Aber die „Lucky Stars" bekamen noch eine weit größere Chance, ihr Können zu beweisen. Sie er-hielten schon wenige Monäte nach ihrer Entdeckung einen Schallplattenvertrag von Ariola, der ihnen auf lange Sicht eine Reihe guter Aufnahmen garantiert.

Die blonde Dagmar und die brünette Gisela stehen erst am Anfang ihrer Karriere. Sie wissen das auch sehr wohl und geben sich daher mit dem Erreichten nicht zufrieden. Sie nehmen Unterricht in einer Mannequin- und Schauspielschule, außerdem trainieren sie jeden Tag mindestens drei Stunden intensiv ihre Stimmen.

Inzwischen kämpfen Willy Brügel und „Lucky Star” Vater Junker hartnäckig um die Auftrittsgenehmigungen nach zehn Uhr abends, denn die beiden Mädchen sind noch ein ganzes Stück von ihrer Volljährigkeit entfernt - eine Tatsache, die sie bereits einige lukrative Angebote ablehnen ließ.

Von den „Luckys“ werden in der kommenden Saison eine ganze Reihe erfolgversprechender Titel zu hören sein. Und so sie gerade bei einem Gastspiel angekündigt sind, kann man getrost hingehen. Es lohnt sich.
H. Kressler

Elite Spezial 9972-45 (1960)
A: Rockie Jackson und die Lucky Stars - Oh, oh, Rosie
B: Lucky Stars - Banjo Boy
Enthalten auch auf Donauland 1208 und
Deutscher Schallplattenclub B07

Philips 345 312 (1961)
Ananas (Willie Boy)
Es ist so schön, so wunderschön (Just For Old Times' Sake)

Bild

Supertone SU 186 (1964?)
Wenn man sich liebt
Lauf nicht dem Glück hinterher
Ein guter Einfall ist wie ein Hahn am Morgen. Gleich krähen andere Hähne mit (Karl Heinrich Waggerl).
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