Hans-Joachim "Jo" Kurzweg verstorben

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Andreas Köhne
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Hans-Joachim "Jo" Kurzweg verstorben

Beitrag von Andreas Köhne »

Am 16. Juli 2023 verstarb der deutsche Cellist, Posaunist und Orchesterleiter Jo Kurzweg im Alter von 86 Jahren.

Die musikalische Laufbahn des aus dem brandenburgischen Strausberg stammenden späteren Künstlers begann als Cellist der in seiner Geburtstsstadt beheimateten "Strausberger Spatzen". Zu Beginn der 50er Jahre spielte er im Jugendorchester des RIAS und anschließend im "Berliner Sinfonieorchester". Darüber hinaus studierte er in Berlin Cello, Klavier und Posaune.

Ein Engagement des Greifswalder Theaters, wo Hans-Joachim Kurzweg, so sein bürgerlicher Name, Posaunist war, sorgte für einen Umzug an die Ostsee. Dieses Intermezzo war jedoch nur von kurzer Dauer, bereits zu Beginn der 60er Jahre kehrte Kurzweg nach Berlin zurück. Am Friedrichstadtpalast wurde er Soloposaunist.

1969 gründete er das "Orchester Hans-Joachim Kurzweg", das nach fünf Jahren in "Orchester Jo Kurzweg" umbenannt wurde. Das überwiegend aus fröhlichen Melodien bestehende Repertoire wurde anfangs vom Gerd-Michaelis-Chor begleitet. Diese Rolle sollte später der "Cantus-Chor" übernehmen. Jo Kurzweg arbeitete zudem mit Interpreten wie Chris Doerk, Hauff & Henkler, Monika Herz, Muck, Peter Albert, Frank Schöbel oder Achim Mentzel zusammen. Sein besonderer Partysound bescherte ihm den Ehrentitel "James Last des Ostens", was er durchaus wohlwollend zur Kenntnis nahm. Bis zur Auflösung kurz nach der Wende erschienen zahlreiche Alben, die Weihnachts-LP "Leise rieselt der Schnee" von 1977 avancierte zu einem der meistverkauften Tonträger der damaligen DDR.

Nach der Auflösung seines Orchesters trat der am 01. Dezember 1936 geborene Jo Kurzweg solistisch auf. 1992 gründete er die "Jo-Achimsthaler", mit denen er überwiegend volkstümliche Stücke zu Gehör brachte. 2011 beendete er seine Karriere endgültig.

Zuletzt lebte Jo Kurzweg in Berlin-Lichtenberg.

Möge er in Frieden ruhen!!

(Anmerkung des Verfassers: Das Todesdatum Jo Kurzwegs ist bisher nicht im Internet zu finden. Die Zeitschrift "Super Illu" nennt es jedoch in ihrem Nachruf (Heft Nr. 31 vom 27.07.2023)).

Weitere Quellen: u. a. https://www.berliner-kurier.de/show/jo- ... -li.373580 oder https://www.focus.de/kultur/stars/hans- ... 88993.html )
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