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Oederland Orchester

Verfasst: Montag 6. Dezember 2021, 19:18
von waelz
Bild

Ende 1961 begann Decca einige Singles des Oederland Orchesters zu veröffentlichen. Bei einer Produktion werden Helmut Brandt (Sax) bzw. Günther Schemmler (Klavier) als Solisten genannt. Es handelt sich aufgrund der Solisten und aufgrund der Aufnahmeorte um deutsche Produktionen.
Hat jemand nähere Informationen über dieses unbekannte Orchester, das offensichtlich mit bekannten Musikern aus dem Jazzbereich besetzt war?

Re: Oederland Orchester

Verfasst: Montag 6. Dezember 2021, 19:42
von happyfreddy
Denke diese Hinweise führen hier etwas weiter

https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Brandt_(Musiker)

https://www.discogs.com/de/artist/28436 ... andt-Combo

https://riasbigband-berlin.de/bilder/

Ich denke beide Musiker haben beim RIAS Tanzorchester unter Werner Müller mitgespielt
Der Name Günter Noris ( Bw Bigband ) fällt auch in dem Zusammenhang.
Jazzmusiker haben oft gleichzeitig in mehreren Formationen gespielt.
Das ist noch heute so .........

Das Cover scheint seinerzeit sehr beliebt gewesen zu sein zumal ich es auf etlichen
Singles der DECCA entdeckt habe

Re: Oederland Orchester

Verfasst: Montag 6. Dezember 2021, 23:10
von Dieter
Hallo,
hier auch erwähnt:
BIANCA (BIANCA CAVALLINI), Sängerin aus Norwegen, Mutter stammt aus Dresden,
1963 Decca 19402 ("Wüstenwind (Margie’s Tune)"/"Nicht So Stürmisch Junger Mann" & Das Orchester Oederland und Chor

BRANDT, HELMUT * 07.01.1931 in Berlin, + 26.07.2001 in Stuttgart, Musiker-bars, ts, Bandleader, Arrangeur u. Komponist, Studium am Klindworth-Scharwenka Konservatorium in Berlin 1948 Amateurband-erste Schallplatten erscheinen im Oktober 1948, 1950/51 in amerikanischen Soldatenclubs ab 1952 bei LUBO d'ORIO, KURT WIDMANN-1954, 1954 wählt er das Baritonsaxophon zum Hauptinstrument u. gründet 1955 ein Quintett, 3. Deutsches Jazz-Festival in Frankfurt, 1955 HELMUT BRANDT-COMBO, 1955 Brunswick, 1955-57 Metronome, 1957 sein "Konzert für Jazzcombo", 1958 folgten Soloauftritte in Baden-Baden mit europäischen u. amerikanischen Spitzenmusikern des Jazz, von denen der SWF in Baden-Baden Mitschnitte fertigt, die z.T. später bei Delta als CD erscheinen, 1959 tritt er in das RIAS-Tanzorchester Berlin ein, für das er zahlreiche Arrangements (auch für Fernsehauftritte) schreibt, 1960 auf Decca DX 2145 (Begleitung von INGE BRANDENBURG), 1970 Berliner Jazztage, HELMUT BRANDTs Mainstream Jazzband, BRANDT gilt als einer der besten deutschen Baritonsaxophonisten. Schallplatten mit Dixieland-Jazz existieren von seiner Combo, CD's als Solist bei Jazzkonzerten, Re-Issues von Plattenaufnahmen mit der COMBO und neuen Aufnahmen mit der Mainstream Jazzband liegen vor, seine Arrangements werden als typisch für den deutschen Jazz gewertet, ebenso seine Kompositionen, siehe Orchester OEDERLAND

BRANDT-COMBO, HELMUT, 1955 (HELMUT BRANDT-bars, arr, ld, CONRAD "CONNY" JACKEL-tp, LUDWIG EBERT-p, 1957 GERD MANN-p, KLAUS GERNHUBER-b, 1957 ERICH GEROSCH-b, HANS-DIETER TAUBERT-d, 1957 HEINRICH SCHRÖDER-d), 1957 Amiga, 1958 Opera, 1959 Bertelsmann, 1963 Aufnahme der Originalmusik für den Film "Der Besuch" (Komposition HANS-MARTIN MAJEWSKI)

SCHEMMLER, GÜNTHER, Pianist, als Nachfolger von ERICH WERNER Pianist im RIAS-Tanzorchester, nebenbei Leitung der RIAS-Combo (Modern Jazz Group der Bigband), kaum auf Schallplatten zu hören, 1960 auf Decca DX 2145 (Begleitung von INGE BRANDENBURG), siehe Orchester OEDERLAND

Gruß
Dieter

Re: Oederland Orchester

Verfasst: Dienstag 7. Dezember 2021, 10:54
von waelz
Das Oederland Orchester scheint ein Mysterium zu sein. 1962 war es mit dem Marsch "The Stars and Stripes forever" in der Hitparade des "Automatenmarkt" vertreten. Das Orchester veröffentlichte die Nummer auf Decca mit dem Titel "Red, white and blue". In den USA erschien sie ein Jahr später auf Dot mit dem Titel "The Minuteman". Als Produzent tritt Paul Siegel in Erscheinung. Im "Billboard" vom 4. Mai 1963 ist von einer Langspielplatte die Rede, die in Arbeit sei. Sie aber wohl nie erschienen. Siegel war damals auch Produzent von Bianca, was die Zusammenarbeit mit dem Oederland Orchester schlüssig macht. Pauls Siegel war als Produzent für die Teldec tätig und operierte von Berlin aus. Dort sind auch alle Aufnahmen des Oederland Orchesters entstanden. Laut einem Hinweis soll Siegel einst auch für Ariola produziert haben.
In die Arbeit des Orchester eingebunden war Heinz Alisch, der zwei Mal direkt an den Produktionen beteiligt war. Was mindestens ein Hinweis sein könnte...

Re: Oederland Orchester

Verfasst: Dienstag 7. Dezember 2021, 17:41
von Spremmi
Hallo,

vom Oederland-Orchester habe ich 3 Singles im Bestand:

Oederland-Orchester und Chor:
A: Red, white and blue
B: It's a long way to Tipperary
Decca
D. 1961
D19268

Oederland-Orchester:
A: Kokosnuß
B: Adieu, mon amour
Decca
D.
D19334

Oederland-Orchester:
A: Atlantis
B: Epocca
Decca
D. 1962
D19353

Zu Paul Siegel und seine mutmaßliche Tätigkeit für Ariola könnte folgende Platte passen:

A: Das Hoffmann-Siegel-Orchester: Big Ben
B: Die Pingpongs und das Hoffmann-Siegel-Orchester: In the chapell in the moonlight
Ariola
D.
35250

Beste Grüße

Christian

Re: Oederland Orchester

Verfasst: Donnerstag 16. Dezember 2021, 00:15
von waelz
@christian: Das ist der gleiche Paul Siegel.
Die Produktion "Red, white and blue" war die erste von Siegel für die Teldec. Laut einer Notiz aus dem Musikmarkt vom Dezember 1961 hatte Siegel damals die Absicht mit dem Orchester Oederland Musikaufnahmen für den Film "Monsieur Lafayette" (deutscher Titel "Der junge General") zu machen. Es scheint niemals dazu gekommen zu sein.