Mechthild/Daggi Dauth ist eine von diversen Sängerinnen, die ihren Weg zum Schlager über den Beat fanden. Mechthild war mitte der 60er Jahre Frontfrau bei der Beatband "the Magics" aus dem Raum Bad Nauheim. Hier wurde sie von Hans Podehl entdeckt, der mit ihr zwei Singles produzierte, ehe die Interpretin zurückkehrte zur Rockmusik.
Mechthild Dauth lernte als Jugendliche erste Griffe auf der Wandergitarre ihres Onkels. Der Musikvirus war damit eingepflanzt. Den Kauf einer eigenen Gitarre finanzierte sie mit dem Geld aus Ferienjobs. Mechthild übte nun gängige Titel ein und stieg eines Abends bei einem Konzert in einem Beatclub auf die Bühne. Sie erinnert sich, dass sie damals unter anderem "Let's have a party" von Wanda Jackson interpretierte. Die Jungs der Band waren derart begeistert vom Gesang der 15jährigen, dass sie sie baten, in der Band mitzuwirken. Die "Magics" -so hiess die Band aus der Nähe von Bad Nauheim- befand sich grade in einem Umbruch, weil zwei Mitglieder ausschieden.
Höhepunkt in der Karriere der "Magics" war 1965 der Sieg in einem Beat-Band-Wettbewerb in Friedberg/Hessen. Als Gewinn winkten Probeaufnahmen in einem Tonstudio. Die "Magics" befanden sich zu diesem Zeitpunkt quasi in Auflösung, weshalb Produzent Hans Podehl nur die Sängerin der Band ins Studio bestellt. Im Studio Pfalzgraf in Walldorf sang sie "Jonny Miller" und "Warum tust du mir weh" ein.
Mechthild schreibt dazu: "....wobei ich bemerken muss, dass „Jonny Miller“ von mir komponiert wurde. Bei einem Treffen mit Werner Twardy (durch Hans Podehl arrangiert) spielte ich ihnen auf meiner Gitarre die Melodie von Jonny Miller vor, Werner Twardy machte sich Notizen, liess einen Text dazu schreiben und auf der Schallplatte stand dann später: Twardy/Lilibert(fand ich ein bisschen gemein)."
Die zweite Single wurde in Berlin aufgenommen. Als Produzent fungierte wiederum Hans Podehl. Als Arrangeur wurde Sanford Alexander beigezogen, der eigens nach Berlin reiste. Mechthild, die für die zweite Single zu Daggi Dauth mutierte, schreibt folgendes über diesen Arrangeur: "Hierbei war Sanford Alexander als Arrangeur aus USA angereist. Er hat übrigens am Abend vor dem Studiotermin ganz locker in einer Bar „so zwischendurch“ die Texte in Englisch verfasst, und ich muss sagen, das wäre bestimmt zur damaligen Zeit ein Hit geworden. Die Aufnahmen wurden in Deutsch und Englisch gemacht aber leider nur in deutscher Sprache veröffentlicht. Schade! "
Mechthild/Daggi Dauth spricht damit den Titel "Er muss zu den Soldaten" an, den Sanford Alexander in "You have to be a soldier" übersetzte. Als Begleitband engagierte Podehl das Rias Orchester plus diverse Studiomusiker.
Mechthild ist auch auf der LP "Our Generation" aus dem Jahre 1966 zu hören, bei der Schülerinnen und Schülern der Berlitz-Sprachschule in Frankfurt als Chor wirkten. Die Musik wurde von Mitgliedern verschiedener Bands -dazu gehörten auch die "Kingbeats"- eingespielt. Die Gesamtheit der Musiker wird auf dem Cover als "the Strangers" aufgeführt. Die "Kingbeats" nannten sich einst "the Strangers", weshalb in verschiedenen Quellen die "Kingbeats" als Begleitband angegeben wird. Richtig ist, die "Kingbeats" waren mit von der Partie, es spielten aber auch diverse Musiker von anderen Bands mit. Als Produzent wirkte Hans Podehl.
Mechthilde/Daggy Dauth sang nach ihrer Plattenkarriere noch in verschiedenen Bands aus dem Frankfurter/Hanauer Raum mit. Heute führt die gelernte Schaufenstergestalterin mit ihrem Mann die Holzschnitzerei Nolte in Nidda.