Oliver May hat zwischen 1968 und 1971 vier Singles veröffentlicht. Er nahm 1969 mit einer Giorgio Moroder-Komposition am Schweizer Finale für den Grand Prix Eurovision teil. Im Januar 1972 trat er mit „Wenn‘ um Liebe geht „ in der ZDF-Hitparade auf. Danach verabschiedete sich May von der Bühne und widmete sich seiner Karriere als Architekt.
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Oliver May wuchs als Bruno Meier (*1942)in einem Vorort der Schweizer Bäderstadt Baden auf. Sein Vater war ein erfolgreicher Bildhauer und hatte in der Jugend Leistungssport betrieben. Sohn Bruno trat in die Spuren des Vaters und war als Diskuswerfer bald Mitglied der Schweizer Leichtathletik-Nationalmannschaft. Er beendete mitte der 60er Jahre eine Lehre als Bauzeichner und zog nach Zürich. Hier fand er Gefallen an Theater und Gesang. 1967 qualifizierte er sich für das Finale eines Schlagerwettbewerbes, den die grösste Schweizer Tageszeitung organisiert hatte. Bereits damals verwendete Meier das Pseudonym Oliver May, weil er sich als Architekt selbständig gemacht hatte: „Das hätten manche Bauherren nicht verstanden, dass ihr Architekt in der Freizeit als Schlagersänger tingelt. Deshalb verwendete ich schon früh den Künstlernamen Oliver May“.
Durch den Erfolg auf nationaler Ebene ermutigt, bewarb sich Oliver May beim Talentschuppen, wo er mit dem Lied „Nathalie“ auftrat. Hier entdeckte ihn Giorgio Moroder entdeckte. Dieser stand 1968 am Anfang seiner Produzententätigkeit. Moroder nahm mit ihm „Du lebst in meiner Welt“ auf, eine gesungene Version des Titels „Camp“ auf, mit dem damals der Däne „Sir Henry“ die Charts eroberte. „Leider haben wir das Stück zu tief aufgenommen“, sagt Oliver May bedauernd über seine erste Single. May und Moroder setzten ihre Zusammenarbeit fort. Moroder schrieb eine Melodie, zu der May auf einer Autofahrt den Text „Grazie, Danke, Merci“ schrieb. Das Team nahm mit dem Titel beim Wettbewerb um die Schweizer Teilnahme am Grand Prix Eurovision 1969 teil und qualifizierte sich für das Schweizer Finale, das dann von Paola mit „Bonjour Bonjour“ gewonnen wurde. Moroder brachte „Grazie, Dank, Merci“ auf Single heraus, setzte es aber als Rückseite von „Sandy, Sandy“ ein. Der Titel lief erfreulich. Oliver May wurde zu Hause von Fans zum erfolgreichsten Schweizer Sänger des Jahres 1970 gewählt. Moroder drängte deshalb May, voll auf eine Sangeskarriere zu setzen. Dieser traute dem Erfolg im Schaugeschäft nicht über den Weg und entschied sich für sein Architekturbüro. Damit ging die Kooperation mit Moroder zu Ende.
Mit Thomas Meisel fand er kurze Zeit später einen neuen Produzenten, der ihn mit dem Komponisten Heino Petrik zusammenbrachte. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden 1971 zwei Singles. Mit der zweiten Single „Wenn’s um Liebe geht“, einem Titel der im damals erfolgreichen „Happy Marschbeat“ daherkam, durfte May am 22.1.1972 in der ZDF-Hitparade auftreten. Trotz dieser Plattform hielt sich der Erfolg in Grenzen, weshalb die Platten- und die Sangeskarriere von Oliver May danach zu Ende ging. Meier sass ab Ende der 90er Jahre als Mitglied der konservativen Partei SVP einige Jahre im Parlament der Stadt Zürich.
Diskografie
1968
Ariola 14179
Du lebst in meiner Welt (Camp) (Ole Henry (nicht Joe Henry wie in discogs aufgeführt)=Ole Bredahl/Nils Bremer=Giorgio Moroder?)
Mal dir einen bunten Regenbogen (Fred Jay=Friedrich Alex Jacobson/Giorgio Moroder)
1969
Ariola 14349
Sandy, Sandy (Giorgio Moroder/Michael Holm)
Grazie, Danke, Merci (Giorgio Moroder/Bruno (nicht Bernd wie in discogs erwähnt) Meier)
1971
CBS 7281
Ich nehm dein Herz (Fred Jay=Friedrich Alex Jacobson/Heino Petrik)
Mädchen sind zu beneiden (Hans-Ulrich Weigel/Heino Petrik)
1971
CBS 7656
Wenn’s um Liebe geht (Heino Petrik/René Marcard=Renate Meisel)
Alles wird einmal vergeh’n (Heino Petrik/ René Marcard=Renate Meisel)
