Jan/Jahn Berthold
Verfasst: Donnerstag 23. Oktober 2014, 22:31
Jan Berthold ist ein eigenes Thema wert. Er war 1965 mit der Nummer "Abschied von der Mutter" zwei Monate in den österreichischen Charts vertreten. Die Eckdaten hat rockpetrus von einiger Zeit unter einem Sammelthema gepostet, die hier gerne zitiere:
Und hier noch das Cover einer Singles eines obskuren Labels in Berlin, das sich vor allem der Veröffentlichung von Künstlern aus Siebenbürgen annahmJan Berthold ist anfangs dieses Jahres im 75. Lebensjahr verstorben. Ich habe ihn persönlich gekannt und halte gerade zwei seiner Langspielplatten in Händen, die er mir vor ca. 20 Jahren schenkte. Auf einer dieser LP´s steht auf der Rückseite die „Jan-Berthold-Story“ und ich möchte jetzt daraus zitieren:
Jan Berthold, geboren am 20. September 1932 in Nordsiebenbürgen in Rumänien, kam 1944 als Heimatvertriebener nach Österreich, Bezirk Schärding am Inn und erwarb hier die österreichische Staatsbürgerschaft. Er erlernte später den Beruf des Maschinenschlossers und begann schon bald an vielen Schlagerwettbewerben teilzunehmen und erzielte bei einer dieser Veranstaltungen, die von dem bekannten Komponisten Gilbert Obermair geleitet wurde, den ersten Preis mit dem Lied: „Mexico“. Dieser ermutigte ihn, Gesangskurse zur Ausbildung seiner Stimme zu absolvieren und bald darauf folgten Tonbandauf-nahmen.
Zwei nicht unbekannte Komponisten, und zwar Johann Hainzinger und Johann Mathis schrieben für ihn den „Herzensbrecher-Twist“ und das Lied „Abschied von der Mutter“.
Zu Johann Mathis möchte ich „privat“ noch was vermerken: er war in den fünfziger Jahren mein Akkordeon Lehrer. Leider nur ein paar Wochen, dann hat er aufgegeben!!! Dafür hat er später nicht nur für Jan Berthold geschrieben, sondern auch für die Kastelruther Spatzen und vielen anderen.
Nun weiter im Zitat: Der Leiter des Rundfunksextettes Linz, Werner Brüggemann, arrangierte beide Titel, die dann auch im Runfunk gesendet wurden. So wurden auch die Plattenfirmen aufmerksam, als erste die Firma Ariola, die beide Titel sofort auf Schallplatte herausbrachte. (Was eigentlich nicht ganz stimmt, in meiner Sammlung habe ich die allererste Pressung dieser Titel - mit einseitig bedrucktem Bildcover - der Firma „Capri“ – Bestellnummer JH 3.)
Weiter: Mit „Abschied von der Mutter“ eroberte er sich in der Hitparade einen der ersten Plätze. Dann kam das deutsche Fernsehen in Berlin, gemeinsam in einer Sendung mit Freddy, Fred Bertelmann, Mary Roos und anderen. Selbst in Amerika übernahmen die Sender Chikago, Detroit, Pittsbugh bis hinein nach Kanada die Lieder Jan Bertholds.
Ach ja, sein Geburtsname ist noch nachzutragen: Johann Bocskay.