Bin I Radi, Bin I König

In diesem Forum dreht sich alles um die deutschen Oldies aus den 50er, 60er und 70er Jahren.

Moderatoren: Manfred, avo

Antworten
Benutzeravatar
Francois
Beiträge: 107
Registriert: Samstag 8. September 2007, 19:32
Wohnort: Erding
Kontaktdaten:

Bin I Radi, Bin I König

Beitrag von Francois »

In München gibt es am Donnerstag einen großen Geburtstag zu feiern. Bestes Torwart von Welt Petar (Radi) Radenkovijic wird 75. Noch vor ein Paar Wochen hab ich in live in der Allianz Arena Lounge gesehen. Als er sportlichen Schrittes an unserem Tisch vorbeigewischt ist, wär mir beinahe die Brille in die Schweinswürstl gefall. Da war der Hauch der Geschichte schon hautnah. Der Radi hat ja bekanntlich nicht nur seinen Strafraum beherrscht wie kein Zweiter. Oft genug habe ich selbst im Grünwalder Stadion miterlebt, wie der die Bälle wie reife Trauben herunterpflückte. Die gegnerischen Stürmer drehten schon vorher resigniert ab. Auch auf der Showbühne machte der Radi eine gute Figur.
Sein von Bescheidenheit triefender Schlager „Bin I Radi, Bin I König“ machte 1965 zumindest hierzulande den Beatles und den Stones mächtig Konkurrenz. Bis auf den fünften Platz der deutschen Charts schaffte es der Radi. In der Jahreshitparade markierte er einen sagenhaften 29. Platz und verwies damit so Größen wie Peter Alexander (Fräulein Wunderbar), Siw Malmkvist (Küsse Nie Nach Mitternacht) oder Pierre Brice (Ich steh allein) auf die Plätze. Nur ein anderer Sportler hatte in diesem Jahr noch die Nase vor ihm - der Martin Lauer. Na gut, aber erstens hatte der ein Taxi Nach Texas und zweitens war der Lauer schon ein halber Schlagerprofi. Keine Konkurrenz für den Radi war dagegen Hans-Jürgen Bäumler (Platz 39). Sorry Little Baby! Ähnlich wie Bäumler begab sich der Radi immer wieder aufs Glatteis. Legendär seine Ausflüge bis in die gegnerische Spielhälfte. Sie trieben den Wiener Max Merkel auf der Trainerbank an den Rand des Wahnsinns. Ja, der Radi war schon ein Fußball-Entertainer der allerbesten Sorte. Gesundheitlich scheint es ihm heute ganz gut zu gehen. Allerdings ist seine Frau Olga dieses Jahr verstorben. Radi denkt daran, wieder nach Belgrad zurückzugehen, wie ich heute in der Zeitung lese.
Die Feder ist die Zunge des Geistes - Cervantes
Antworten