memoryRadio

Gestern hat die CSDEM (französisches Gegenstück zur GEMA) www.paroles.net - die größte französischsprachige Songtextsammlung im Internet - "abgeschossen". Also hier bloß keine Songtexte, insbesondere keine französischen, mehr posten, auch nicht auszugsweise, sonst droht wahrscheinlich Ungemach.
Ich werde diese Warnung auch in anderen Musikforen posten, soweit sie mir bekannt sind; da ich aber nicht alle kennen kann, bitte an alle: Mitmachen und diese Nachricht weiter verbreiten!
Danke, Holger

Danke, Holger, werde das weitergeben,

wie brisant dieses Thema ist, hab' ich erst kürzlich in einem anderen Forum erfahren können!,
mir hatte ein Musikfreund auszugsweise den Text eines lustigen 'Traditionals' gepostet,
(ging darum ob dieses Lied ein seit der Jugendzeit Gesuchtes ist),
und er wurde schon von den selbst ernannt 'Kundigen' angeschossen!.

Ich finde diese Entwicklung traurig u. unverständlich, geht es doch meist nur um
'mit-Singen-können' , 'Wieder-Erkennen', 'den-Inhalt-durch-Denken' bei einzelnen Liedern u. so, keiner in dieser Klientel hat doch irgendwelche kommerzielle Absichten.
Aber - wie oft löst diese Beschäftigung mit Musik erst die Suche nach Tonträgern aus!

Das Verleger von Liederbücher u. Noten dies bei großen 'Lyrics-Sammel-Portalen' anders sehen
liegt auf der Hand u. in dem Fall verstehe ich das auch, der Musiksatz ist manchmal sehr aufwendig u. teuer u. damit die Produkte hochpreisig -u. schwer zu verkaufen -wenn das 'Netz' voll davon ist!

Denke da z.B. an den Musikverlag Hildner, http://www.musikverlag-hildner.de ,
in 96219 Burgkunstadt, dort rüstet man u.a. die vielen tausend deutschen Alleinunterhalter u.
kleinen Kapellen mit Text+Noten aus, produziert mid-Files zum 'Draufsingen' u.a.
und dies rürig und mit großer Liebe zum Detail, kann die Qualität, die guten Korrektoren
u. die Kundenfreundlichkeit dort nur loben!
LG Peter

Musikpepe hat geschrieben:Danke, Holger, werde das weitergeben,
Denke da z.B. an den Musikverlag Hildner, http://www.musikverlag-hildner.de ,
in 96219 Burgkunstadt, dort rüstet man u.a. die vielen tausend deutschen Alleinunterhalter u.
kleinen Kapellen mit Text+Noten aus, produziert mid-Files zum 'Draufsingen' u.a.
und dies rürig und mit großer Liebe zum Detail, kann die Qualität, die guten Korrektoren
u. die Kundenfreundlichkeit dort nur loben!
LG Peter

...ja, so simma Frankn halt, immer hilfsbereit .
Gruß
Heiko

Es ist ja bezeichnend, daß fast nie ein Texter, Schallplattenverlag, Produzent oder sonstiger primärer Rechteinhaber hinter solchen Aktionen steht - die wissen doch ganz genau, daß ihnen solche Textseiten nicht schaden, sondern im Gegenteil kostenlose Werbung sind: Niemand unterläßt den Kauf eines Tonträgers, weil er den Text irgendwo im Internet lesen kann; umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer den Text eines ihm bisher unbekannten Liedes liest, kommt dadurch vielleicht auf die Idee, sich das zu kaufen, weil er auch die Musik dazu haben will.

Auch die Verleger von Text- und Notenbüchern haben keinen Schaden, oder jedenfalls keinen einklagfähigen Unterlassungsanspruch, denn sie sind ja in der Regel selber nur sekundäre Rechteinhaber, denen man gestattet hat, die Texte abzudrucken.

Aber das Grundübel sind - wie überall im Parteien- und Verbändestaat - Institutionen wie die GEMA (oder halt ihre französischen und sonstigen Gegenstücke in aller Welt). Die müssen zum Nachweis ihrer Existenzberechtigung überall zuschlagen, oft ohne die Rechteinhaber darüber zu informieren. (Sie dürfen das wohlgemerkt und behaupten, sie wären dazu sogar vertraglich verpflichtet, weil ihnen ja eine Sorgfaltspflicht obliegt, Verstöße gegen Urheberrechte ihrer Mandanten zu ahnden.) Daß sie ihnen damit mehr schaden als nutzen, ist ihnen völlig egal. Und im selben Haus wie die GEMA, gleich nebenan, sitzt auch ihr Schwesterverband, der über die Urheberrechte von Bildern wacht (z.B. selbes Personal, selbe Anwälte usw.); also Vorsicht auch beim Abbilden von Plattenhüllen pp. - ein Wunder daß noch niemand auf die Cornet-Covergalerie hier losgegangen ist!

Dieses Verhalten der Verbände erinnert mich fast an das der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände; die müssen ja auch ständig Arbeitskämpfe führen, um ihre Existenzberechtigung nachzuweisen, ohne Rücksicht auf Nutzen oder Schaden bei ihren Mitgliedern - kein Wunder, daß immer mehr austreten. Man kann nur an Texter und Komponisten appellieren, darauf zu verzichten, ihre Werke bei der GEMA u.ä. Organisationen anzumelden - entgegen weit verbreiteten Gerüchten kann man nämlich seine Urheberrechte auch selber wahrnehmen, so sie denn jemand verletzen sollte, und man glaubt, daraus einen Schaden zu haben. Das ist nämlich der eigentliche Ärger: Wenn die GEMA einen Textseitenbetreiber auf Schadensersatz in Anspruch nehmen könnte, würde sie sich doch über jede Textseite im Internet freuen und für jeden Zugriff (leicht nachzuweisen!) abkassieren; aber dafür müßte sie einen konkreten Schaden ihrer Mandanten nachweisen - und eben daran hapert es in der Regel. Also macht sie statt dessen, um überhaupt irgendetwas an der Hand zu haben - Unterlassungsansprüche geltend, die zwar wertlos sind, mit denen sie aber "Recht" kriegt. Das ganze System ist zum kotzen!