Song des Jahrhunderts
Verfasst: Freitag 27. Juni 2008, 17:34
La Paloma – Der Song des Jahrhunderts
Ein 93-minütiger gerade in den Kinos anlaufender Dokumentarfilm über einen einzigen Song? Das ist schon ungewöhnlich. Aber der Song hat es auch in sich. Schlicht, ergreifend, unsagbar schön – zeitlos. Eine Taube macht keinen Sommer, heißt es gewöhnlich. Diese spanische Taube – La Paloma - macht schon 144 Sommer. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Geschrieben hat diese sehnsuchtsvolle Habanera ein Baske namens Sebastian Iradier. Im Jahre 1863. Vermutlich wurde es auch in diesem Jahr erstmals öffentlich gesungen. Im Teatro Nacional de Mexico. Wenn Iradier wüsste, was er mit seiner Komposition da losgetreten hat. La Paloma zählt zu den am meisten jemals gesungenen, interpretierten und auf Tonträgern festgehaltenen Musikstücken überhaupt. Die GEMA kürte den Song gar zum Song des Jahrhunderts. Wer hat sich an der spanischen Taube nicht schon alles versucht – die Valente, Rosita Serrano, Tino Rossi, Dalida, Mireille Matthieu, Heino, der Montanara Chor, Freddy Quinn mit Platz 1 in Deutschland, Lale Andersen, Mr. Ackerbilk, Englbert. Unvergessen Hans Albers in der Großen Freiheit Nummer 7 wie er die Taube aus seiner mit Schnaps angerauten Kehle entschweben lässt. Ja, in Deutschland hat La Paloma besonders viele vom Krieg verletzte Herzen berührt. Groß ist die Sehnsucht der Menschen, aus dem grauen Alltag zu entfliehen. Wenn auch nur gedanklich. Und sich dahin transportieren zu lassen „Wo Meine Sonne Scheint“ oder „Wo Der Habanero Nochmal Für Mich Spielt“.
Aber zurück zur unsterblichen Taube. Natürlich kann ein Lied dieser Klasse eine Weltkarriere vorweisen. In seinem wohl erfolgreichsten Film Blue Hawaii erweist Elvis dem Song seine Ehre. Aus La Paloma wird No More. Ein US-Crooner der Spitzenklasse, Dean Martin, tut es ihm gleich. Wobei er das No More sicher nicht auf den von ihm heißgeliebten Whisky münzt.
Überlege gerade, ob sich nicht auch die Königin der Herzen der Taube angenommen hat. Die Connie Francis. Würde mich wundern, wenn nicht.
La Paloma ist nicht nur ein viel interpretiertes Lied. Historische Bezüge sind mit ihm verwoben. Man könnte auch sagen Tragödien. Der mexikanische Kaiser Maximilian soll vor seiner Hinrichtung gebeten haben, La Paloma zu spielen. Eine Legende. Wahrscheinlicher ist, dass das Lied bei der Ausschiffung seines Sarges in Miramare gespielt wurde. Daraufhin beschloss die Marine, dass La Paloma nie wieder auf einem österreichischen Kriegsschiff gespielt wird. In Auschwitz sollen bei seinen Klängen Kinder vergast worden sein. In Sansibar beendet die spanische Taube Hochzeitsfeierlichkeiten; in Banat untermalt sie Beerdigungen.
Der anlaufende Dokumentarfilm von Sigrid Faltin ist sicher einen Besuch wert, wie einige Kritiken schon nahelegen. Noch ein Tip für eingefleischte Fans der spanischen Taube. Der Münchner DJ und Klangkünstler Kalle Laar hat schon fünf CDs mit La Paloma Versionen veröffentlicht. Da könnten die nächsten Jahrzehnte ja durchaus noch einige dazu kommen.
La Paloma Ade.
Morgen zum Finale werd ich nicht La Paloma abspielen. Es soll ja nicht tragisch enden.
Ein 93-minütiger gerade in den Kinos anlaufender Dokumentarfilm über einen einzigen Song? Das ist schon ungewöhnlich. Aber der Song hat es auch in sich. Schlicht, ergreifend, unsagbar schön – zeitlos. Eine Taube macht keinen Sommer, heißt es gewöhnlich. Diese spanische Taube – La Paloma - macht schon 144 Sommer. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Geschrieben hat diese sehnsuchtsvolle Habanera ein Baske namens Sebastian Iradier. Im Jahre 1863. Vermutlich wurde es auch in diesem Jahr erstmals öffentlich gesungen. Im Teatro Nacional de Mexico. Wenn Iradier wüsste, was er mit seiner Komposition da losgetreten hat. La Paloma zählt zu den am meisten jemals gesungenen, interpretierten und auf Tonträgern festgehaltenen Musikstücken überhaupt. Die GEMA kürte den Song gar zum Song des Jahrhunderts. Wer hat sich an der spanischen Taube nicht schon alles versucht – die Valente, Rosita Serrano, Tino Rossi, Dalida, Mireille Matthieu, Heino, der Montanara Chor, Freddy Quinn mit Platz 1 in Deutschland, Lale Andersen, Mr. Ackerbilk, Englbert. Unvergessen Hans Albers in der Großen Freiheit Nummer 7 wie er die Taube aus seiner mit Schnaps angerauten Kehle entschweben lässt. Ja, in Deutschland hat La Paloma besonders viele vom Krieg verletzte Herzen berührt. Groß ist die Sehnsucht der Menschen, aus dem grauen Alltag zu entfliehen. Wenn auch nur gedanklich. Und sich dahin transportieren zu lassen „Wo Meine Sonne Scheint“ oder „Wo Der Habanero Nochmal Für Mich Spielt“.
Aber zurück zur unsterblichen Taube. Natürlich kann ein Lied dieser Klasse eine Weltkarriere vorweisen. In seinem wohl erfolgreichsten Film Blue Hawaii erweist Elvis dem Song seine Ehre. Aus La Paloma wird No More. Ein US-Crooner der Spitzenklasse, Dean Martin, tut es ihm gleich. Wobei er das No More sicher nicht auf den von ihm heißgeliebten Whisky münzt.
Überlege gerade, ob sich nicht auch die Königin der Herzen der Taube angenommen hat. Die Connie Francis. Würde mich wundern, wenn nicht.
La Paloma ist nicht nur ein viel interpretiertes Lied. Historische Bezüge sind mit ihm verwoben. Man könnte auch sagen Tragödien. Der mexikanische Kaiser Maximilian soll vor seiner Hinrichtung gebeten haben, La Paloma zu spielen. Eine Legende. Wahrscheinlicher ist, dass das Lied bei der Ausschiffung seines Sarges in Miramare gespielt wurde. Daraufhin beschloss die Marine, dass La Paloma nie wieder auf einem österreichischen Kriegsschiff gespielt wird. In Auschwitz sollen bei seinen Klängen Kinder vergast worden sein. In Sansibar beendet die spanische Taube Hochzeitsfeierlichkeiten; in Banat untermalt sie Beerdigungen.
Der anlaufende Dokumentarfilm von Sigrid Faltin ist sicher einen Besuch wert, wie einige Kritiken schon nahelegen. Noch ein Tip für eingefleischte Fans der spanischen Taube. Der Münchner DJ und Klangkünstler Kalle Laar hat schon fünf CDs mit La Paloma Versionen veröffentlicht. Da könnten die nächsten Jahrzehnte ja durchaus noch einige dazu kommen.
La Paloma Ade.
Morgen zum Finale werd ich nicht La Paloma abspielen. Es soll ja nicht tragisch enden.