Wie heißt das Original von Alle meine Träume

In diesem Forum dreht sich alles um die deutschen Oldies aus den 50er, 60er und 70er Jahren.

Moderatoren: Manfred, avo

Antworten
Benutzeravatar
Heiko
Beiträge: 608
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2005, 15:03
Wohnort: Herzogtum Coburg/Oberfranken

Wie heißt das Original von Alle meine Träume

Beitrag von Heiko »

Hallo,
ich habe bei meinen "Deutschen Coverversionen" einen Titel von Peter Beil, der da heißt: "Alle meine Träume" aus dem Jahr 1966. Dazu suche ich den Namen des Originals, welches von einer Frau gesungen wird. Es ist ziemlich bekannt, nur mir fällt es halt nicht ein. Vielleicht kann mir ja einer auf die Sprünge helfen. Dann weiß ich auch, ob ich es in meiner Sammlung habe. Bei Coverinfo braucht niemand mehr zu schauen, das hab´ ich schon. Aber da steht nichts davon.
Gruß
Heiko
Es lebe das deutsche Liedergut Bild Bild
Benutzeravatar
PeterW
Beiträge: 101
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2005, 02:09
Wohnort: Südostniedersachsen

Beitrag von PeterW »

Hallo Heiko,

die gesuchte Sängerin ist Dusty Springfield mit 'You Don't Have To Say You Love Me'.

Übrigens, warum in die Ferne schweifen (zu coverinfo), wenn das Gute so nahe liegt? Schau mal hier bei Cover-Versionen (8. Eintrag).

Viele Grüße
Peter
francon1973

Re: Wie heißt das Original von Alle meine Träume

Beitrag von francon1973 »

Kleine Korrektur, Peter:

Das Original von "Alle meine Träume" heißt "Io che non vivo (senza te)."

Dieses Lied war einer der Beiträge zum San Remo Festival 1965. Zu dieser Zeit war es ja üblich, dass jeder Beitrag zweimal präsentiert wurde: Einmal von einem italienischen Künstler und einmal von einem ausländischen Gastkünstler. Außerdem hatten beide Versionen verschiedene Arrangements. Das machte auch Sinn, da das San Remo Festival kein Sänger- sondern ein Komponistenwettbewerb ist. In der Endwertung belegte das Lied übrigens Platz 7.

Der Komponist für "Io che non vivo (senza te)" war Pino Donaggio, der das Lied auch selber vortrug. Insofern ist er der Originalinterpret. Donaggio schrieb weitere San Remo Beiträge, wie z. B. "Come sinfonia" (1961, Platz 6). Später schrieb er hauptsächlich Filmmusiken, u. a. für die 1988er Agatha Christie-Verfilmung "Appointment with death" ("Rendezvous mit einer Leiche").

Donaggio's ausländische Partnerin für "Io che non vivo (senza te)" war die amerikanische Countrysängerin Jody Miller, die allerdings ausschließlich die italienische Version mit dem für sie geschriebenen Arrangement aufnahm.

Dusty Springfield nahm 1965 selber in San Remo teil, und zwar mit "Tu che ne sai" und "Di fronte all' amore". Beide konnten sich jedoch nicht für die Finalrunden qualifizieren. Doch sie wurde auf "Io che non vivo (senza te)" aufmerksam, nahm es jedoch erst im März 1966 als "You don't have to say you love me" auf. Das Springfield-Arrangement orientiert sich übrigens an dem Originalarrangement von Pino Donaggio.

Der englische Text wurde von ihren Managern Vicki Wickham und Simon Napier-Bell geschrieben. Inoffiziell heißt es, auch Dusty Springfield selber hat zum englischen Text beigetragen, doch dies ist nicht verbürgt.

Kurz nach der englischen Version nahm Dusty auch eine englische Version von "Di fronte all' amore" auf, "I will always want you". Diese sollte ursprünglich die Nachfolgesingle von "You don't have to say you love me" werden, doch am Ende fiel die Wahl auf "Goin' back"; "I will always want you" blieb bis in die 1990er Jahre unveröffentlicht.

Eine andere deutschsprachige Coverversion existiert übrigens noch von Corry Brokken (Philips 318 960 BF, B-Seite "Kind Nummer zehn")

Herzliche Grüße aus Dortmund!


Jan
Benutzeravatar
Heiko
Beiträge: 608
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2005, 15:03
Wohnort: Herzogtum Coburg/Oberfranken

Beitrag von Heiko »

Hallo ihr Beiden,
ich danke Euch, für die prompten Antworten.
Gruß
Heiko
Es lebe das deutsche Liedergut Bild Bild
Antworten