Didi and his ABC-Boys

[waelz]

Diskografie Didi and his ABC-Boys

Singles
Didi & his ABC-Boys


1964
Telefunken 55783
Nicht eine Mark (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bradtke)
Original: Can't buy me Love - Beatles
Daraus mach ich kein Geheimnis (John Lennon/Paul McCartney/Günter Loose)
Original: Do you want to know a Secret - Beatles


1964
Telefunken 55793
Hello Susann (John Lennon/Paul McCartney/Dieter Zill)
Original: It won't be long - Beatles
Das ist Musik (Dieter Zill)


1965
Telefunken 55818
Das war ein harter Tag (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bradtke)
Original: A hard day's night - Beatles
Ja, das hätt' ich wissen müssen (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bradtke)
Original: I should have known better - Beatles


1966
Hansa 18648
Greenback Dollar (Hoyt Axton)
Original: Greenback Dollar - Hoyt Axton
Summertime Blues (Eddie Cochran/Jerry Capehart)
Original: Summertime Blues - Eddie Cochran


1968
CBS 3537
Tell me Baby (Dieter Zill/Jürgen Neumann)
I cry Na, Na, Na (Dieter Zill)

EP


1965
Telefunken 80033
Beat aus Berlin
A1 Hello Susann (John Lennon/Paul McCartney/Dieter Zill)
Original: It won't be long - Beatles
A2 Sei mir treu wie Gold (John Lennon/Paul McCartney/Dieter Zill)
Original: Tell me why - Beatles
A3 Ja, das hätt' ich wissen müssen (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bardtke)
Original: I should have known better - Beatles
B1 Das war ein harter Tag (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bardtke)
Original: A hard day's night - Beatles
B2 Nicht eine Mark (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bradtke)
Original: Can't buy me Love - Beatles
B3 Das ist Musik (Dieter Zill)


LP


1964
Telefunken 14340
Beat aus Berlin
Hello Susann (John Lennon/Paul McCartney/Dieter Zill)
Original: It won't be long - Beatles
Sei mir treu wie Gold (John Lennon/Paul McCartney/Dieter Zill)
Original: Tell me why - Beatles
Jung wie du (John Lennon/Paul McCartney/Claus Ritter=Gerd Thumser)
Original: Love me do - Beatles
Ja, das hätt' ich wissen müssen (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bradtke)
Original: I shuld have known better - Beatles
Wie du (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bradtke)
Original: If I fell - Beatles
Bye bye Barbara (Heinz Buchholz=Werner Müller/Günter Loose)
Allright (Heinz Buchholz=Werner Müller/Günter Loose)
Daraus mach ich kein Geheimnis (John Lennon/Paul McCartney/Günter Loose)
Do you want to know a Secret - Beatles
Das ist Musik (Dieter Zill)
Schliess' die Augen (John Lennon/Paul McCartney/Fred Oldörp)
Original: All my Lovin' - Beatles
Das war ein harter Tag (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bardtke)
Original: A hard day's night - Beatles
Nicht eine Mark (John Lennon/Paul McCartney/Hans Bradtke)
Original: Can't buy me Love - Beatles


Singles
Didi Boy


1964
Telefunken 55802
Schliess' die Augen (John Lennon/Paul McCartney/Fred Oldörp)
Original: All my Lovin' - Beatles
Jung wie du (John Lennon/Paul McCartney/Claus Ritter=Gerd Thumser)
Original: Love me do - Beatles
Begleitung: Günter Maier (=Günter Noris) und sein Orchester


1965
Telefunken 55845
Ich werde nie eine andere lieben (Heinz Buchholz=Werner Müller/Günter Loose)
Hundertmal (Günter Noris=Günter Maier/Peter Moesser)
Begleitung: Orchester Werner Müller

Batmen


1967
CBS 2535
Batman (Dieter Zill/Johnnie Christian Dee)
Tell me Baby (Dieter Zill/Jürgen Neumann)


Lord Nelson & his Crew
LP


1968
Metronome 10 213
A-Seite
Return of the Rock (Dieter Zill)
Mean Woman Blues (Jerry West=Joseph D. Miller/Moses Smith)
Station Girl (Dieter Zill)
Come along with me (Dieter Zill)
Lotta Lovin (Bernice Bedwell)
Three Steps to Heaven (Bob & Eddie Cochran)
B-Seite
School Days (Chcuk Berry)
I wanna get a good Thing going (Chrishin/Jones
Our Love is slipping away (John Carter=John Shakespeare/Ken Lewis=Ken Hawker)
Great Balls of Fire (Jack Hammer/Otis Blackwell)
Love Letters (Dieter Zill)
El Matador (Benett/Cooke)
"A" (Bernd Knaak)

[Andreas Köhne]

Kleine Ergänzung:

Das Album "Beat aus Berlin" wurde unter gleichem Titel 1998 auf CD (Telefunken 3984-24118-2) wiederveröffentlicht. Neben den bereits genannten Songs enthält die CD als Bonus die unter "Didi Boy" eingespielten Stücke "Ich werde nie eine andere lieben" und "Hundertmal".

[waelz]

Didi & his ABC-Boys galten als deutsche Beatles und traten zweimal im Vorprogramm der «Stones» auf

Didi Zill ist der wohl bekannteste Fotograf der Jugendzeitschrift Bravo. Weniger bekannt ist, dass er auch eine beachtliche Karriere als Musiker erlebt hat. Bis Ende der 60er Jahre war er der Frontmann der ABC-Boys. Zill hatte in den frühen 60er eine Berliner Beatband zu «Didi & his ABC-Boys» umgestylt, die sich bald als die «deutschen Shadows» priesen. Im Winter 63/64 kam es zur Trennung mit der Band. Zill übernahm Drafis Begleitband. Nun verkauften sich Didi & his ABC-Boys als deutsche Beatles. Mitten im Zwist zwischen Stones- und Beatles-Fans sorgte die Band für ein Paradoxon wie es nur wenige gibt in der deutschen Popgeschichte: Die «deutschen Beatles» traten 1965 ausgerechnet im Vorprogramm der ersten Deutschlandtour der Rolling Stones auf.

(ws) Eine Karriere als Popstar war im Lebensplan von Didi Zill nicht vorgesehen. Er spielte als Mittelstürmer bei Tennis Borussia und war mit einem früheren Verein Berliner Schülermeister geworden. In der Freizeit allerdings trieb er sich in den Jugendhäusern Berlins herum und sang bei kleinen Bands mit. In den frühen 60er Jahren übernahm er den Gesangspart bei den Blue Comets, die sich aber bald Didi & his ABC-Boys nannte.


Blue Comets; v.l. Rainer Krause, Norbert Jenss

Zur Gruppe gehörten Winnie Müller am Klavier, Rainer Krause an der Gitarre, Jochen Jenss am Bass und Hans Löwenberg am Schlagzeug. Das Quintett machte sich schnell einen Namen als Showband und kokettierte mit dem Titel «deutsche Shadows». Im Winter 63/64 kam es zum Split. Die vier Jungs sprangen ab und fanden mit Benny Quick einen neuen Frontmann. Zeitgleich überwarfen sich die «Magics» mit Drafi, ihrem Sänger. Michael Dierks (†), Gitarre, Günther Kreuzer, Bass, Jürgen «Albert» Neumann (†), Tasten und Bernd Knaak, Schlagzeug wechselten zu Didi Zill. Nur Andy Nielebock blieb bei Drafi.

Die neuen ABC-Boys verstanden sich als Beatband. Die Shadows-Titel verschwanden und machten den Beatles und Stones-Hits Platz. Die Produzenten Sigrid Volkmann und Werner Müller verschafften den Jungs einen Plattenvertrag bei Telefunken. Von Mai bis September 1964 coverten Didi & his ABC-Boys neun Beatles-Nummern. Aus den deutschen Shadows waren die deutschen Beatles geworden. Die Platten dieser deutschen Beatles verkauften sich mässig. Der Plattenvertrag mit der Telefunken lief 1965 aus.



Das Livegeschäft unter dem Titel die «deutschen Beatles» entwickelte sich prächtig. Es war die Zeit, als die Beatles und die Rolling Stone die Jugend in zwei Lager spaltete. Die Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Fangruppe galt als Glaubensfrage. In dieser heissen Phase sorgten Didi & his ABC-Boys für eine wunderbar paradoxe Konstellation, die rückblickend nicht einer grossen Portion Ironie entbehrt: Ausgerechnet die als «deutsche Beatles» verkauften ABC-Boys wurden im Herbst 1965 in das Vorprogramm der ersten Deutschlandtour der Rolling Stones integriert.



Und nicht genug damit: Auch bei der zweiten Deutschlandtour der Stones heizten Didi & his ABC-Boys ein vor dem Auftritt der Stargäste. Allerdings traten sie dieses Mal unter dem Namen «Batmen» auf. Auf den Plakaten war der Name falsch aufgedruckt. Aus den «Batmen» waren dort «Batman» geworden. Damals hatte es auch einen Wechsel in der Besetzung gegeben: Rodney Harley bediente anstelle von Günther Kreuzer den Bass.
Zu den Batmen waren die ABC-Boys auf Anregung ihres Managers geworden. Dieser hatte sich die Vermarktungsrechte für «Batman» für Deutschland gesichert. Er war überzeugt, dass die Band als «Batmen» den internationalen Durchbruch schaffen würde.
Es kam alles ganz anders: Es wurde zwar schnell eine Single aufgenommen bei CBS. Nur: Sie floppte. Es gab das Engagement für die «Batmen» im Vorprogramm der Stones. Nur: Die Auftritte in den Batman-Kostümen kamen nicht an. Im Verlauf der Tour bereits wurde das Batman-Experiment abgebrochen.
Die Band bekam 1968 eine letzte Chance im Plattengeschäft. Unter dem neuen Namen «Lord Nelson and his Crew» erschien bei Metronome das Album «Return oft he Rock». Die Öffentlichkeit nahm davon kaum Kenntnis. Kaum Kenntnis nahm die Öffentlichkeit auch vom Ende von Didi & his ABC-Boys Ende 1969 in Garmisch-Partenkirchen. Didi Zill blieb im Ort und legte als DJ Platten. Nicht lange, denn ein Mitarbeiter der «Bravo» traf ihn dort. Aber das ist eine andere Geschichte.