Wer Wert auf eine tolle Musik legt - die nicht alltäglich ist - der sollte sich Paul Würges nicht entgehen lassen.
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Eine weiß-blaue Rock'n'Roll-Legende
Der Bill Haley aus der Maikäfersiedlung
Er war der Erste. Für viele auch der Beste: Paul Würges, geboren am 13. März 1932 im Münchner Stadtteil Berg am Laim, spielte schon Stromgitarre, als Peter Kraus noch die Schultüte stemmte und die Spider Murphy Gang ihrer Geburt harrte. Berühmt geworden ist Würges freilich nie - was sich wohl auch durch unser Porträt in "Zwischen Spessart und Karwendel" nicht grundlegend ändern wird.
Paul Würges © BR
Rock'n'Roller Paul Würges
1948: Das Nazi-Reich hatte sich drei Jahre zuvor in die Geschichte verabschiedet, die "amerikanische Zone" begann gerade, über Zigaretten und Seidenstrümpfe hinaus kulturell Gestalt anzunehmen und ein 16-jähriger junger Mann aus der Maikäfersiedlung im mäßig feinen Berg am Laim wurde mit dem Virus des Rock'n'Roll infiziert. Gelernt hatte "Paule" - so jahrzehntelang der Schlachtruf seiner Fans - eigentlich Maler. Geradezu begnadet aber war er auf der Gitarre. Seine erste Band: Die "Bavarian Playboys".
"Fifth Avenue Bar" - Neuhauser Straße
Die "Fifth Avenue Bar" in der Neuhauser Straße und die "Rumba-Bar" in der Goethestraße tobten. 1950 ließ sich der Junge mit den heißen, aber etwas kurz geratenen Fingern in Garmisch eine Klampfe spezialanfertigen, um mit Ambros Seelos und anderen "All Stars" auf große Europafahrt zu gehen. Auch in diversen Revuefilmen zierte Paules größtmöglich kariertes Sakko von nun an den Hintergrund. In die Hitparaden freilich schaffte es Würges eher selten - auch nicht mit dem schicken Pseudonym Jeff Jackson oder den "Watusis" und den "Hit-Paraders" als Begleitband.
Paul Würges auf der Bühne © BR
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Paul Würges auf der Bühne © BR
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Aus Europa heim nach Unterhaching
Europa war bald Geschichte. Die Gitarre aus dem Jahr 1950 aber spielt Paul Würges immer noch - zum Beispiel im Festzelt Neumarkt St. Veit, auf dem Unterhachinger Maitanz und dem Schöninger Frühlingsfest. Dass der "deutsche Bill Haley", anders als die Herren Kraus und Herold, nie Chartstürmer wurde, ist einerseits schade, andererseits ein Geschenk für alle wahren Rock'n'Roll-Herzen: Zum Schmuserocker und singenden Teddybären hat sich Würges nie umschminken lassen, was ihm seine Fans durch bemerkenswerte Treue lohnen.
Paul Würges als Kind © BR
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Paul Würges als Cowboy © BR
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Paul Würges erste Schallplatte © BR
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Noch-nicht-Fans kennen Würges vielleicht durch einen schrägen Auftritt in Percy Adlons "Zuckerbaby" von 1985. Oder sie lernen ihn in "Zwischen Spessart und Karwendel" kennen. Und natürlich im einem der vielen Volksfestzelte, wo er mit Songs wie "Sleepwalk", "Weit im Süden von New Orleans" oder "die Boys und ihre Babys" weiter das Bier zum Kochen bringt.
* Spessart und Karwendel: samtags, 18.05 Uhr, Bayerisches Fernsehen
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