Schriebl en Hupperts (Harmonica Duo)

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waelz
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Schriebl en Hupperts (Harmonica Duo)

Beitrag von waelz »

Karl Schriebl und Josef Hupperts fanden 1953 Jahren zusammen. Damals war der gebürtige Österreicher Schriebl bereits 61Jahre alt. Schriebl (*13. November 1892) wuchs in der Steiermark auf. Dort lernte er früh auf der "Steirischen" zu spielen. Mit 17 verliess er die Heimat zog erst nach Deutschland und dann in die USA. Mit 21 kehrte er nach Europa zurück arbeitete in den Niederlanden als Bergmann. Erst 1944 machte er sein Hobby zum Beruf. Er gründete ein Orchester, in dem seine Söhne mitspielten.

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Jos Hupperts (links) und Karl Schriebl (rechts)

1953 tat sich Schriebl mit Josef Hupperts zusammen, der ursprünglich aus Deutschland (*23. Januar 1915 in Herzogenrath) stammte. Auch dieser war Bergmann gewesen, musste den Beruf aber wegen eines Augenleidens aufgeben. Ab 1956 war das Duo bei Philips unter Vertrag. Bis 1965 nannten sich die beiden "Harmonica Duo K. Schriebl / J. Hupperts". Danach verkürzten sie den Namen auf "Schriebl en Hupperts". Ihre Platten veröffentlichten sie bis zum Tod von Schriebl auf Philips. Von 1957 bis mitte der 70er Jahre sind über 60er Singles und etliche Langspielplatten erschienen.
In Deutschland waren sie am erfolgreichsten mit ihrer Version des Schneewalzers. Er ist in den Niederlanden schon 1958 erschienen. In Deutschland kam die Single 1960 auf den Markt und erreichte am 1. Januar 1961 Platz 35 in der Hitparade des "Automatenmarkt", was die beste Plazierung blieb. Insgesamt hielt sich der Titel 10 Wochen in der Verkaufsliste.

Bild
1960
Philips 318 171
Schneewalzer (Karl Schriebl)
Hoch Heidecksburg (Rudolf Herzer)

Schriebl en Hupperts waren dem traditionellen alpenländischen Volksgut verpflichtet. Sie gehörten in den 60er Jahren zu den beliebtesten Stimmungsmusikanten in den Niederlanden. Akkordeonmusik war dort in den 50er und 60er Jahren überaus populär. Etliche Gruppen wie die Bandonicas, die Limburger oder die 3 Jacksons veröffentlichten regelmässig Platten im deutschsprachigen Raum. Den Schritt in den Massenmarkt schafften aber einzig die Kirmesmusikanten, die in den 70er Jahren mit dem Album "24 immer «grüne" Akkordeon-Erfolge" gareinen zweiten Platz in der deutschen Hitparade eroberten.
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