18.12.10: Soeur Sourire

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avo
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18.12.10: Soeur Sourire

Beitrag von avo »

Samstag, 18. Dezember 2010, 23:10-01:10, Bayerisches Fernsehen

Soeur Sourire - Die singende Nonne

Spielfilm Frankreich/Belgien 2009

Brüssel, Ende der 1950er-Jahre: Die wallonische Bäckerstocher Jeannine Deckers rebelliert gegen die Enge ihres Elternhauses. Statt zu heiraten und den Familienbetrieb zu übernehmen, entscheidet sie sich, ins Dominikanerkloster zu gehen und Nonne zu werden. Dort ermutigt sie die Mutter Oberin, sich musikalisch zu betätigen. Unerwartet wird ihr Song "Dominique" zu einem weltweiten Hit und Jeannine als "Soeur Sourire", als die "Schwester des Lächelns", berühmt. Doch der Erfolg führt dazu, dass Jeannine in eine tiefe Glaubenskrise fällt und ihren Orden verlässt, um als Chanson-Sängerin mit provokanten Texten zu reüssieren. Von ihrer Musik kann sie allerdings nicht leben. Als sie obendrein Probleme mit der Steuer bekommt und ihre lesbische Lebensweise von der Presse ausgebreitet wird, entscheidet sie sich, zusammen mit ihrer großen Liebe Annie Pécher in den Freitod zu gehen.

Mit Frankreichs Superstar Cécile de France in der Hauptrolle inszeniert Stijn Coninx ein einfühlsames und faszinierendes Biopic über den öffentlichen Auf- und Abstieg von Frankreichs "Singender Nonne". Im Gegensatz zu der geschönten Hollywood-Version von 1966 bringt Hauptdarstellerin Cécile de France Leidenschaft und Energie - und ihre eigene Stimme - in das authentische Lebensbild ein.

Die "singende Nonne" Jeannine Deckers war in den 1960er-Jahren tatsächlich zeitweilig erfolgreicher als Elvis und die Beatles. Die 1933 geborene Deckers, die mit 26 Jahren in den Dominikanerorden eintrat und dort den Namen Luc-Gabrielle annahm, lernte erst im Kloster Gitarre zu spielen. Die katholische Kirche und eine Plattenfirma erkannten schließlich ihr Potenzial - sowohl französische Chansons als auch religiöse Lieder waren Anfang der 60er-Jahre populär - und bauten Schwester Luc-Gabrielle zum Star auf. Von den Tantiemen ihres Welthits "Dominique" (1963) sah sie allerdings nichts - die gesamten Einnahmen gingen an den Orden.

Nachdem Henry Koster in der Hollywood-Produktion "Die singende Nonne" (1966) ihr Leben mit Debbie Reynolds verfilmt hatte, kam es zum Zerwürfnis mit dem Orden. Deckers kehrte wieder in die weltliche Gesellschaft zurück. Der ganz große Erfolg als Sängerin blieb ihr jedoch verwehrt. 1985 entschied sich die Chanteuse, vor dem finanziellen Bankrott stehend, sich zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Annie Pécher das Leben zu nehmen. Frankreichs Starschauspielerin Cécile de France, demnächst in Clint Eastwoods übernatürlichem Thriller "Hereafter - Das Leben danach" zu sehen, übernahm die Hauptrolle in dieser ebenso realistischen wie berührenden Verfilmung der tragischen Lebensgeschichte Jeannine Deckers.

"Die wahre Geschichte der 'singenden Nonne' Jeannine Decker, die Mitte der 60er-Jahre mit ihrem Song 'Dominique' die Hitparaden aufrollte, mehr Singles von einem einzelnen Song verkaufte als die Beatles oder Elvis, und ziemlich lange die eigenen Gefühle bekämpfte, bevor sie lernte, zu ihrer homosexuellen Veranlagung zu stehen. Cécile de France ('Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt') spielt die zerrissene und vom Pech verfolgte Künstlerin mit großer Überzeugungskraft in einer liebevoll die Epoche rekonstruierenden Kinoproduktion der gehobenen handwerklichen Güteklasse." (Mediabiz.de).
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Jan R.
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Re: 18.12.10: Soeur Sourire

Beitrag von Jan R. »

Genauer nachzulesen übrigens in dem Buch "Pop-Tragödien" von der (im Juni des Jahres verstorbenen) Musikjournalistin Ingeborg Schober. (Ueberreuther Verlag, Wien 2004, ISBN 3-8000-7004-9)

Jan
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HoWo
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Re: 18.12.10: Soeur Sourire

Beitrag von HoWo »

Danke für den, für mich, interessanten Film-Tip !

Gruß,

Horst
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